Dienstag, 26. Juli 2016

Menstruationstassentrouble

Gewagte These: Menstruationstassen sind nicht per se besser als Tampons

Du findest Menstruationstassen nicht so super gut wie sie häufig dargestellt werden? Sie sind okay, aber eben nicht super? Damit bist du nicht alleine.
Klar bieten Menstruationstassen viele Vorteile und diese werden auch ständig erwähnt aber wehe du kommst nicht so richtig mit so einem Teil zurecht und willst dich über die nicht so tollen Details der Handhabung austauschen. Was dann?
Man wird erstmal dir die Schuld gegeben, dass du nicht erleuchtet genug bist um zu erkennen wie großartig sie sind. Entweder bist du einfach nur zu doof um sie richtig zu benutzen oder du hast noch nicht die Richtige für dich gefunden.
Dann wird dir gesagt, dass du weiter üben musst oder einfach noch alle anderen, die es auf dem Markt gibt, ausprobieren sollst um eine zu finden, die zu dir passt. Was aber wenn du sie richtig einsetzt hast und du nicht noch zig andere Marken und Größen auszuprobieren willst? Herzlichen Glückwunsch, du bist der Antichrist der Menstruationstassenanhängerinnen.  Aber um das zu hören bist du ja nicht hier.
Hätte ich mir so ein Ding gekauft wenn man mir vorher mal gesagt hätte was nicht so toll daran sein kann? Wahrscheinlich trotzdem, schon alleine aus Neugier und in der Hoffnung, dass so ein Ding trotzdem in der Lage ist meine nächtlichen Blutfluten am Anfang meiner Monatsblutungen einzudämmen.
Und damit kommen wir auch schon zum ersten Problem, dass ich bei der Benutzung habe: die Füllmenge.
Und nein, ich werde sicher nicht ein noch größeres Modell ausprobieren. Ich habe mir absichtlich schon eine mit einem recht großen Fassungsvermögen von ca. maximal 32ml gekauft und ich bezweifle, dass es sinnvoll ist mir eine noch größere zu kaufen weil ich auch nicht unendlich Platz da unten zur Verfügung habe.
Vorher habe ich in der Nacht an den stärkeren Tagen immer Super Plus Tampons benutzt und die saugen schon verdammt viel auf. Natürlich haben die auch nicht die ganze Nacht gehalten, dazu blute ich einfach zu stark, aber ich bin immer aufgewacht bevor es ein riesiges Blutbad gab weil ich gespürt habe, dass der Tampon voll gesogen war.
Und wie läuft das so mit der Tasse? Mit meiner habe ich wunderbar durchgeschlafen und habe dann beim Aufstehen eine blutige Überraschung gehabt. Und wenn eine Tasse erstmal überläuft ist es deutlich mehr was daneben geht als wenn so ein Tampon seinen Zenit überschritten hat.
Wenn man teilweise so stark blutet wie ich, bietet so ein Ding auch tagsüber nicht wirklich einen Vorteil. Mir ging es nicht so wie z.B. einigen Damen auf Reddit, die mit ihren „heavy periods“ von alle zwei Stunden Tampon austauschen auf alle 12 Stunden Menstruationstasse leeren umsteigen konnten. 
Ich habe an starken Tagen eigentlich nur ca. eine Stunde gewonnen, dann ist das Ding tagsüber auch so voll, dass es sich langsam unangenehm anfühlt wenn das Blut bei Bewegungen hin und her schwappt. Das passiert in etwa bei Erreichen der Hälfte bis zwei Drittel der Füllhöhe. Und nach meinem morgendlichen Blutbad neulich habe ich auch keine Lust raus zu finden wie voll die Tasse vielleicht innerhalb von vier bis fünf Stunden werden könnte. 
An meinen schwächeren Tagen reicht es natürlich das Ding nur morgens und vorm Schlafen zu wechseln, aber ich hab sie mir nicht wegen meinen leichten Tagen, sondern wegen den starken gekauft. Und an denen bringt sie mir leider nicht wirklich einen Vorteil in der Handhabung.
Lieber wechsle ich alle zwei Stunden einen Tampon als alle drei Stunden meine Menstruationstasse zu leeren. Warum? Weil einem niemand sagt wie blutig die Angelegenheit eigentlich ist. Und ich rede jetzt nicht davon, dass ich aus Versehen das halbe Bad mit Blut beschmiert habe.
Nein, ich rede einfach nur über meinen Intimbereich. Wenn die Monatsblutung nämlich relativ zäh ist, dann können da unten noch ganz schön lange Blutschleimfäden raushängen wenn man die Menstruationstasse entfernt hat.
Klingt eklig? Ist es auch. So was ist mir nie mit einem Tampon passiert. Was ich alles an Klopapier verschwenden muss um da unten wieder sauber zu machen gleicht dann leider teilweise denn  angeblichen Vorteil aus, dass man bei der Benutzung von Menstruationstassen weniger Müll verursacht.
Dazu kommt dann auch noch die Tatsache, dass zumindest bei mir, in mir drinnen dann so viel Zeug beim Leeren der Tasse hängen bleibt was dann alles noch raus tropft nachdem ich die Tasse schon längst wieder eingesetzt habe.
Damit ist für mich persönlich die Benutzung einer Menstruationstasse zu mindest an meinen starken Tagen nicht wirklich von Vorteil im Vergleich zu Tampons. An meinen schwächeren Tagen benutze ich sie gerne aber an den stärkeren verlasse ich mich dann doch lieber auf Tampons. Da spüre ich wenigstens wann ich wechseln muss und der Wechsel endet nicht in einem Massaker.

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